Dorfgeschichten

Von Pfarrer Karch werden Geschichten über Deimberg notiert:

 

In der nähe des Dorfes liegt die Wüstung Steinbächel, eine Siedlung, die im 15. Jahrhundert untergegangen ist. In alten Urkunden wird Deimberg stets mit Steinbächel zusammen genannt, woraus zu schließen ist, daß es sich ehemals um eine einzige Siedlung handelte, die aus mehreren Gütern bestanden haben mag. Um 1350 wohnte dort ein Mann mit Namen Heynemann Lole, der sich Herr von Deimberg nannte. Später erfahren wir von zwei Familien, die lange Jahrzehnte hindurch eine hervorragende Stellung in diesem Dorf einnahmen.

Sie hießen Opp und Esch. Aus diesen Familien gingen meist die Schöffen und Centsoren des Kirchspiels hervor. Peter Opp war Hofmann auf dem Deimberger Hof, der den Wild – und Rheingrafen gehörte. Opp stand also im Dienste des Schlosses zu Grumbach. Daraus erklärt es sich, daß sein Söhnlein 1641 nicht in der Kirche zu Sulzbach, sondern in der Schlosskapelle zu Grumbach getauft wurde.

Pfarrer Karch berichtet von einem langwierigen Streit zwischen den Dörfern Hausweiler, Buborn und Deimberg sowie dem Schönborner Hof. Eine alte Weidegemeinschaft wurde von Buborn und Hausweiler aufgekündigt und fremdes Vieh weggenommen, wenn es auf der eigenen Weide angetroffen wurde.Im Streit um das Holz im Wald kam es zu einem regelrechten Krieg, bei dem es Tote und Verwundete gab.

1517 wurde der Streit geschlichtet.“ Als man die Grenzen der Gemarkung genau festlegte, trat auf Dauer Ruhe ein. Vielleicht ist der unlängst auf der Höhe nach Buborn entdeckte Grenzstein mit dem Zeichen des Krummstabs und des Johanniterkreuzes in jener Zeit gesetzt worden.

Pfarrer Karch fährt fort: „ Im Streit wegen des Weideganges um 1500 steht der Deimberger Hof im Mittelpunkt der Geschehnisse. Bis hierhin glaubten die Buborner ihr Vieh treiben zu dürfen, und von hier aus wurde es ihnen dann mit Gewalt weggenommen.Die aus dem Streit ersichtliche Lagebeschreibung, läßt erkennen, daß das einstige Deimberger Hofgut nichts anderes war als das jetzige Deimberger Höfchen.

Vieles mag erneuert sein, aber die alten Mauern haben Jahrhunderte überdauert.

Das Wahrzeichen von Deimberg war die Jahrhundert alte Linde mitten im Dorf. Sie mußte 1936 weggenommen werden.

Unterhalb des Friedhofs am Dorfausgang steht die alte Brecheiche. In den dabei gelegenen Flachsgruben wurde der Flachs gebrochen und für die weitere Verarbeitung zubereitet.

Drei Äcker am Weg vom Höfchen zum Dorf haben den Namen „ Orgelstücker “. Die Kosten der Neuen Orgel in der Sulzbacher Kirche 1822 wurden auf die Dörfer umgelegt. Deimberg verkaufte aus diesem Grund die drei Äcker, die dadurch diesen Namen bekamen und seither behalten haben.